Podcast mit Charlotte Beck: Papa, wir müssen reden!
Schon seit sie denken kann, liebt Charlotte Beck es, sich mit Menschen zu umgeben, mit denen sie das Gefühl hat, die Welt ein Stück in eine bessere Richtung bewegen zu können. Nach ihrer Ausbildung und verschiedenen Etappen in kleinen und größeren Organisationen wird ihr eines Tages bewusst, wo der ideale Ort liegen könnte, an dem sie ihr Wirkkraft und ihren Purpose bestmöglich entfalten könnte: Im väterlichen Unternehmen. Wie so oft, wenn Vater und Tochter wichtige Themen zu besprechen haben, lädt sie ihren Vater darauf hin zu einer Wanderung ein. Ja, und dann geht alles ganz schnell….
In der ersten Folge meines Podcasts habe ich Charlotte Beck vom Beck Management Center zu Gast. Charlotte erzählt über ihren persönlichen Antrieb, das väterliche Unternehmen zu übernehmen. Über Urvertrauen, Wertschätzung und Anerkennung als Basis für eine gelingende Nachfolge. Und darüber, was ihrem Vater geholfen hat, das Unternehmen vertrauensvoll loszulassen. Außerdem gibt sie Einblicke in die Unternehmenskultur und in die Visionen, die sie für das Familienunternehmen hat.
Hier einige zentralen Aussagen aus der Folge:
„Mich hat schon immer bewegt, was auf der Welt passiert. Wo und wie man Dinge anders / besser machen kann. Wie kann ich mit dem was ich bin, Einfluss geltend machen und etwas bewegen?“
„In Sachen Nachfolge bin ich eigenständig auf meinen Vater zugegangen. Hätte ich einen Erwartungsdruck verspürt, wäre ich vermutlich andere Wege gegangen.“
„Unsere Werte ähneln sich und ich habe von vornherein gespürt, dass wir gut zusammenarbeiten können“.
“Zwischen meinem Vater und mir besteht eine Art Urvertrauen. Das ist enorm hilfreich, um gemeinsam Geschäfte zu machen! Wofür andere viele Jahre brauchen, das hatten wir quasi ‚automatisch’“.
„Es geht uns nicht darum, Recht zu haben. Wir wissen sehr zu schätzen, was der andere leistet und können das so stehen lasen.“
„Mein Vater ist ein sehr offener Mensch, er ist gut drin, abzugeben und anderen Menschen etwas zuzutrauen. Das habe ich in den sieben Jahren, in denen wir zusammen arbeiten, immer so erlebt.“
„Glücklicherweise habe ich zwei tolle Menschen gefunden, die uns im Übergabeprozess begleitet haben. Mit denen haben wir unsere Kompetenzen noch einmal herausgearbeitet. Das hat letztlich meinem Vater das Vertrauen und Loslassen noch einmal erleichtert!“
“Wir hatten nie ein gemeinsames Büro. Die Entfernung ist glaube ich ganz heilsam.“
„Der Austausch mit Menschen ist mir sehr wichtig!“
„Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Zusammenarbeit in einem remote arbeitenden Team sind Vertrauen, Offenheit, Transparenz und eine gemeinsame Struktur“.
„Es ist super wichtig, zwischendurch immer wieder Begegnungsräume zu schaffen. Es geht zwar viel auf die Distanz, aber dennoch sind regelmäßige Treffen wichtig.“
„Wir schaffen Formate und Rituale, durch die wir Verbundenheit herstellen.“
„Von Anfang an waren Werte die Basis unserer Zusammenarbeit. Als wir den Übergabeprozess angegangen sind, sind, haben wir uns gezielt mit unserer Unternehmens-DNA beschäftigt.“
„Perspektivisch müssen wir es in Angriff nehmen, die Werte auch nach außen zu tragen. Denn auch die, die uns nicht so unmittelbar kennen, sollten wissen, was uns ausmacht. Besonders Kunden und potenzielle neue Mitarbeiter.“
„Es geht nicht nur darum, meine Vision durchzusetzen, sondern auch um Verantwortung – den Mitarbeitern und Kunden gegenüber.“
„Auch wenn sich mein Vater inzwischen aus dem operativen Geschäft herausgezogen hat, ist er immer noch im Backup. Das ist super wertvoll!“
„Meine Vision: Ein physischer Ort, an dem viel Leben ist, im lauten wie im leisen Sinne – vielleicht ein altes Weingut in Rheinhessen mit Garten und Weitblick, an dem Menschen ihre Potenziale entdecken und ausleben können.”