Podcast mit Julian Baladurage: “Ich mach mein Ding!”
Als Julian Baldurage, Gründer von MBJ und alqemist, im Alter von 24 Jahren sein erstes Startup gründet, nimmt ihn seine Großmutter zur Seite und raunt ihm stolz ins Ohr: „Das mit dem Unternehmertum, das hast du von deinem Urgroßvater!“ Dieser hatte vier Generationen zuvor den Grundstein für ein Unternehmen gelegt, das sich noch heute höchst erfolgreich am Markt behauptet. Aber dort einzusteigen war für Julian keine Option. Denn Freiheit war für ihn schon immer ein großer Wert. Und damit einhergehend der Wunsch, eigene Spuren zu hinterlassen.
In der 5. Folge meines Podcast „Die Nächsten bitte“ erzählt der heute 32-jährige Julian Baladurage von Schlüsselmomenten in seinem Leben, von der Gründung seiner beiden Start-Ups MPJ und alqemist, einem entscheidenden strategischen Fehler in der Unternehmungsführung und von wertvollen Learnings, die er daraus ziehen konnte.
Auszüge aus dem Gespräch:
„Wenn über meinen Urgroßvater, den Gründer unseres Familienunternehmens, gesprochen wurde, dann sehr positiv. Es war immer wieder von seinen charakteristischen Eigenschaften die Rede: Gestaltungswillen, Freude am Gelingen, Beharrlichkeit, Durchhaltevermögen. Das hat mich zweifellos geprägt.“
“Ins Familienunternehmen einzusteigen, war für mich keine Option. Aber das Unternehmertum hat mich gereizt. Direkt nach dem Studium gründete ich mit einem Kumpel zusammen MBJ. Die Aufträge flatterten quasi von selber auf unsere Tische und wir stellten kräftig Leute ein. Da war plötzlich ein Momentum da, das hat mich richtig angefixt!“
„Auf Grund einiger schwerwiegende falschen Annahmen, bekamen wir 2017 die Rechnung für unser zu schnelles Wachstum. Plötzlich standen wir kurz vor dem Aus. Die einzige Lösung war, sich von Mitarbeitern zu trennen.“
„Wir haben geglaubt, was mit 20 Leuten klappt, klappt auch mit 100 Leuten. Wir haben unseren Erfolg am Wachstum der Firma gemessen – das war ein Trugschluss!”
„Die Turbulenzen bei MBJ haben mich ziemlich belastet. Ich hatte starke Schlafprobleme. Zudem hatte ich noch Schmerzen durch Sportverletzungen. So gewöhnte ich mir an, Schmerzmittel zu nehmen.“
“Eines Tages empfahl mir ein Kumpel, mein heutiger Geschäftspartner Philipp, Cannabidiol-Tropfen. Ich war zunächst ziemlich kritisch: Ein Pflanzenzeug, das solche kritischen Probleme lösen soll? Aber schaden kann es ja nicht…, dachte ich mir und nahm die Tropfen.“
„Knapp zwei Wochen später war ich komplett schmerzfrei. Da war mein Interesse an dem Wirkstoff geweckt. Da es damals auf dem deutschen Markt noch nichts Entsprechendes gab, beschloss ich zusammen mit meinem Kumpel ein eigenes Produkt für den deutschen Markt zu entwickeln. Das war die Geburtsstunde meines zweiten Startups alqemist.“
„Eigentlich widersprach es jeder höheren Logik, mitten in der Krise von MBJ etwas Neues zu beginnen. Aber es hat sich trotzdem richtig angefühlt.“
„Durch die Gründung von alqemist habe ich meine Mitte wiedergefunden. Und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es manchmal heilsam ist, sich nicht zu sehr auf eine Sache zu fokussieren.“